21.5.06

Ein Weg – der Weg – dein Weg

 

Der Weg ist weit. Manchmal. Und mühsam. Vielleicht. Jedenfalls, wenn da ein Weg ist, und nicht Unterholz, das ein Weiterkommen verhindert. Und was bedeutet „weit“? Dem Wanderer darf der Weg ruhig ein wenig weiter sein. Dann sieht er mehr. Dann ist der Wegesrand, das Links und Rechts des Staunens, auch ein wenig länger. Dem Erschöpften kann jeder Schritt zu viel und das Ziel zu fern sein. Viel lieber würde er ankommen, ausruhen. Jetzt. Die letzten Schritte hat er ohnehin nicht viel links und rechts gesehen. Hat nicht gestaunt, sondern gestöhnt. Der Weg war mühsam, er ist ihn nicht leichten Schrittes gegangen. Und steil. Aber steil ist für den Gipfelstürmer kein Nachteil. Dann geht’s hoch hinaus, dann führt der Weg über den Alltag hinweg. Dort oben, wo die Luft klarer ist und die Last des Alltäglichen abfällt. Durchatmen vor dem Abstieg. Über Stock und Stein führt der Weg. Man muss genau hinschauen, wohin man tritt. Die Wurzeln, die sich über den Weg spannen - von Bäumen, die den Weg säumen. Dazwischen federnder, Tannennadelbedeckter Waldboden. Es geht sich leichter, aber man muss sorgsam sein, damit man nicht strauchelt. Und die Steine lassen sicher treten, wenn der Boden durchnässt ist, matschig, schwer. Nur nicht Asphalt, der ist zwar glatt, aber hart. Für Wanderer zu unnachgiebig.
Ein Weg. Dein Weg? Zwei mögen in die gleiche Richtung gehen. Miteinander. Nebeneinander. Aber gehen sie den gleichen Weg? Was dem einen zu kurz erscheint, ist dem anderen zu lang. Zu steil oder zu flach. Zu mühsam oder zu leicht. Vielleicht, weil jeder das Ziel mit auf den Weg genommen hat. Und die Qualität des Weges an der Nähe zum Ziel misst. Was ist dein Weg? Wie gehst du ihn? Mit welchem Ziel und welchem Schritt? Den einen Weg, der aus den vielen Wegen besteht – „Weise mir, Herr, deinen Weg.“ (Ps 86,11)

Vielleicht weisst du nicht wo dich dein Weg hinführt. Hast Angst. Weisst nicht wie es weitergeht. Aber es gibt jemanden der es weiß und der für dich den richtigen raussucht und dich diesen Weg entlang führt. Gott. Er ist bei dir. Tag. Nacht. So verzweifel nicht an deiner Zukunft denn Gott wird dir deinen Weg zeigen.